Was ist Aufmerksamkeit und warum ist sie wichtig?

Aufmerksamkeit fungiert als Grundlage für Intelligenz, Sprache und Gedächtnis und hilft uns, die Konzentration auf eine Tätigkeit zu lenken, ohne von anderen Reizen pausenlos abgelenkt zu werden.

Das heißt, es erfolgt eine Priorisierung der Reize; unwichtiges wird weggeblendet und wichtiges in den Vordergrund gerückt. Dies ist das Kennzeichen der selektiven Wahrnehmung.

Im weitesten Sinne bedeutet Aufmerksamkeit, dass Information von Außen verarbeitet wird. Dafür braucht es auch die Wahrnehmung. Diese nimmt die Daten der Sinnesorgane auf und leitet sie im sogenannten Bottom-Up-Prozessen an das Gehirn weiter.

Wahrnehmungen führen in Folge zu Repräsentationen und Empfindungen, die wiederum unsere Aufmerksamkeit beeinflussen.

Aufmerksamkeit wurde auch in unterschiedlichsten wissenschaftlichen Modellen erläutert. Sturm (2009) unterteilt die Aufmerksamkeit in zwei elementare Funktionen. Zum einen in die Intensität (Wie viel?) und zum anderen die Selektivität (Was? oder Welches?). Zur Intensität gehören die Bestandteile Alertness, Daueraufmerksamkeit und Vigilanz. Zur Selektivität gehören die Faktoren Konzentration und Distribution.

Herausgreifen möchte ich hier noch im Besonderen die Daueraufmerksamkeit und Vigilanz. Dies beschreibt die Fähigkeit, dauerhaft aufmerksam zu sein, obwohl es zur Monotonie oder Eintönigkeit kommt. Als Beispiel sei hier das stundenlange Fahren auf der Autobahn erwähnt.

Weiterführende Literatur:

  • Ansorge, U., Leder, H. (2011). Wahrnehmung und Aufmerksamkeit. Lehrbuch. Basiswissen Psychologie. Wiesbaden: VS Verlag, Springer.

  • Franck, G. (1998). Ökonomie der Aufmerksamkeit. Ein Entwurf. München: Hanser.

  • Sturm, W. (2009). Aufmerksamkeitsstörungen. In Sturm, W., Herrmann, M., Münte, T. F. (Hrsg.). Lehrbuch der klinischen Neuropsychologie. Heidelberg: Spektrum. Zitiert in: Rockstroh, S. (2011). Biologische Psy- chologie. UTB basics. München: Reinhardt.